Die zehnjährige Emily Spranger, Schülerin der Ursulinen Realschule in Straubing, zeigt, dass man nie zu jung ist, um die Welt ein Stück besser zu machen. Wie das Straubinger Tagblatt am 21.10.2025 berichtet, hat sie mit ihrer Freundin Elina Kanya selbstgebastelte Lesezeichen und Armbänder verkauft und dabei über 100 Euro für das Kinderhospiz München gesammelt – aus tiefem Herzen und mit großem Engagement. Inspiriert durch das „Bessermacher-Buch“ über kleine Taten mit großer Wirkung, handelt Emily einfach, statt nur zu träumen. Doch damit ist ihre „Mission“ nicht beendet: Als Nächstes möchte sie Seniorinnen und Senioren besuchen, ihnen zuhören und Zeit schenken. Ein Mädchen mit einem großen Herz und einer noch größeren Vision.
Die Schulfamilie der Ursulinen Realschule ist stolz, dass wir eine so engagierte Schülerin in unseren Reihen haben.
Patrizia Burgmayer schreibt im Straubinger Tagblatt:
Die Macherin Alle reden davon, die zehnjährige Emily tut es einfach: Sie will die Welt besser machen. Eine Spendensammlung mit einer Freundin war jetzt ein erster Schritt. Aber sie plant noch mehr.
Kößnach. Vor ein paar Tagen sind Emily Spranger und ihre Freundin Elina Kanya in Kirchroth von Tür zu Tür gezogen. Mit dabei hatten sie eine Schachtel mit Bastelarbeiten, zum Beispiel Lesezeichen und Armbänder. Emily, treibende Kraft der Aktion, und Elina haben dabei über 100 Euro an Spenden gesammelt für einen guten Zweck. Aber das reicht Emily noch nicht.
Was sie will? „Die Welt besser machen“, sagt die Zehnjährige aus Kößnach. Auf die Idee gekommen ist sie über ein Buch, das sie sich aus der Bücherei ausgeliehen hat: Das „Bessermacher-Buch“ (Verlag Coppenrath) mit 75 Ideen, „mit denen du die Welt veränderst“. Nachdem Emily die Vorschläge gelesen hatte, hat sie nicht lang gefackelt und beschlossen, aktiv zu werden. Bastelsachen anbieten gegen Spenden war der Plan, für den sie auch Freundin Elina begeistern konnte. Was ihre Eltern dazu sagen? „Sie finden das gut“, sagt Emily. Papa Christian hat das Buch mit ihr ausgeliehen, Mama Birgit hat sie mit dem Auto zur Freundin und zu der Sammeltour nach Kirchroth gefahren. Aber beide staunen auch über die Bestimmtheit, mit der Emily ihre Vorhaben anpackt: „Sie will das und sie macht das gern.“
Viele Hobbys: Basteln, Malen, Musik
Dabei ist Emily, die die 5. Klasse der Ursulinenrealschule in Straubing besucht, nicht gerade unterbeschäftigt in ihrer Freizeit: Sie nimmt Gitarrenunterricht, übt Keyboard – was sie sich selbst beigebracht hat –, geht zum Voltigieren und bastelt und malt gern und viel. Für die Lesezeichen beispielsweise entwirft sie Motive, malt sie aus, laminiert und verziert sie. Sie hat aber auch schon eine Mini-Hollywoodschaukel gebastelt, ein Küken-Bild gewebt oder ein Bilderbuch gemacht – von der Geschichte („Die Katze vom Hotdogstand“) über die Illustrationen bis zum Zusammenfügen der Seiten. Mithilfe einiger ihrer gebastelten Sachen Spenden zu sammeln, hat ihr gut gefallen – „und bis auf zwei Leute waren alle nett zu uns“, erzählt sie von der Tour.
Das gespendete Geld, ingesamt 117 Euro, hat Emily in einem liebevoll verzierten Holzkästchen aufbewahrt. Wer es bekommen soll, hat sie sich gut überlegt: „Wir, also meine Mama und ich, haben im Internet geschaut. Und dann habe ich mich für das Kinderhospiz in München entschieden.“
Ein Hospiz ist eine Einrichtung, die Sterbende begleitet. Emily weiß das. Und hat damit keine Berührungsängste. Als ihre Uri schon sehr schwach war, nicht mehr sprechen konnte und es dem Ende zuging, habe sich Emily an ihr Bett gesetzt und ihr vorgelesen, erzählt Mama Birgit. Damit die Uroma selbst in den letzten Momenten ihres Lebens Schönes erlebt. Auch für die Kinder und Jugendlichen und deren Familien im Hospiz wünscht sich Emily das, und die von ihr und Elina gesammelte Summe soll dazu ein klein wenig beitragen.
Dass das Geld die Empfänger erreicht, auch dafür will Emily sorgen. Persönlich. Mit der von der Mama geplanten Überweisung war sie nicht einverstanden. Deshalb wird es demnächst einen Familienausflug nach München geben.
„Mission“ noch lange nicht abgeschlossen
Abgeschlossen ist Emilys Die-Welt-besser-machen-Mission damit aber noch lange nicht. Auch von einer anderen Idee erzählt sie: Sie will Menschen im Seniorenheim besuchen. Aber nicht nur einmal, sondern regelmäßig – „vielleicht einmal in der Woche eine halbe Stunde oder so“, schwebt ihr vor. Sie will sich mit den Senioren unterhalten, damit die nicht so alleine sind. Dass ihr das zu viel werden könnte neben Schule, Hausaufgaben und Hobbys, glaubt sie nicht. „Des bring’ i schon no unter“, ist sie überzeugt. Noch nicht gelungen ist es ihr, Freundinnen als Mitstreiterinnen für die geplanten Seniorenheimbesuche zu gewinnen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Text und Bilder: Patrizia Burgmayer (Straubinger Tagblatt, 21.10.2025)
Ge 2025-10-23





















