Natürlich feierte nicht nur die SMV den Ursulatag, sondern auch der traditionelle Gottesdienst fand wieder in Präsenzform statt. Nach vielen Gottesdiensten digital oder am Sportplatz, war der erste Gottesdienst in einer Kirche wieder eine ganz neue Erfahrung. Um alle Coronabestimmungen einzuhalten, wurden zwei Gottesdienste in der Basilika St. Jakob gefeiert.
Im Mittelpunkt stand ein Glasgemälde, das im Treppenhaus des Gymnasiums hängt und die Hl. Angela Merici und die Hl. Ursula zeigt. Mit diesem Bild und der Geschichte vom kleinen Günter machten wir uns der Frage auf die Spur: „Was ist eigentlich ein Heiliger?“
„Der kleine Günter ging mit seiner Mutter durch die Stadt. Sie kamen an der großen Kirche vorbei. Günter sah nach oben und meinte: „Mama, sieh mal, die Fenster sind ja ganz schmutzig!“ Die Mutter sagte nichts, sondern nahm Günter bei der Hand und ging mit ihm in die Kirche hinein. Hier waren die Fenster, die von außen ganz grau und schmutzig aussahen, plötzlich strahlend bunt und leuchteten in den hellsten Farben. Da staunte Günter, und er schaute sich die Fenster genau an. Vorne über dem Altar war ein besonders schönes Fenster. Viele Menschen in bunten Kleidern waren da zu sehen. Durch eine Figur strahlte gerade die Sonne hindurch, sodass sie besonders hell erschien. Günter fragte: „Mama, wer ist denn das?“ – „Da vorne“, antwortete die Mutter, „das ist ein Heiliger.“ Das hatte sich Günter gut gemerkt. Ein paar Tage später fragte die Lehrerin die Kinder im Religionsunterricht in der Schule: „Weiß jemand von euch vielleicht, was ein Heiliger ist?“ Da war großes Schweigen in der Klasse. Nur Günter sprang auf und sagte: „Ich weiß es: ein Heiliger, das ist ein Mensch, durch den die Sonne scheint.“
Heilige machen das Leben ihrer Mitmenschen hell und bringen es zum Strahlen. Diese Aufgabe haben aber nicht nur Heilge, sondern jede/r ChristIn, die Welt ein Stück heller zu machen. Gelbe und orange „Strahlen!“ standen symbolisch für unsere Möglichkeiten, unsere Umwelt zum Leuchten zu bringen, wie z. B. Liebe, Hoffnung, Barmherzigkeit, ein Chat mit jemandem, der einsam ist, ein Besuch bei den Großeltern usw.
Besonders war in diesem Jahr die musikalische Gestaltung. Feierliche Orgelmusik, die von Frau Feldmeier (Violine) und Herrn Strohmeier (Klarinette) unterstützt wurde.
Fotos: Clarissa Höcherl
Text: P. Philipp Schmidbauer
PP 21-10-29