Das Straubinger Tagblatt berichtet:
Pädagogischer Tag an der Ursulinen Schulstiftung – Vorstellung des Leitbildes
Die Ursulinen Schulstiftung hat nun ein gemeinsames Leitbild: „Segel setzen – Zukunft gestalten“. Dieses wurde am Mittwoch bei einem pädagogischen Tag aller Mitarbeiter vorgestellt, darüber nachgedacht und sich mit der Umsetzung beschäftigt. Begonnen wurde mit einem Wortgottesdienst in der Ursulinenkirche unter der liturgischen Leitung von Pfarrer Heinrich Weber und Oberin Sr. Judith Reis.
Als denkwürdigen Tag bezeichnete Oberin Schwester Judith Reis den pädagogischen Tag. Sie erinnerte an den Apostel Johannes, der in seinem Evangelium schrieb „Einer ist euer Lehrer, Jesus Christus“. Er gibt Orientierung und er leitet uns. Schwester Judith betonte, dass in einem langen Prozess Vertreter aller Einrichtungen des Klosters und der Ursulinen Schulstiftung ein gemeinsames Leitbild erstellt haben. Der Weg sei spannend, ermutigend und herausfordernd gewesen. Heute nun werde Gottes Segen für das Werk erbeten.
Schwester Judith erinnerte an die Worte der heiligen Angela: „Unter den guten und notwendigen Gaben, die Gott mir, ja uns, geschenkt hat, seid ihr eine der wichtigsten.“ Damit wollte sie alle miteinbeziehen in die Aufgabe, dieses Leitbild umzusetzen, wo immer auch der Aufgabenbereich in der Schulstiftung liegt. „Dabei gilt es, die Schülerinnen und Studierenden im Blick zu haben, die Aktualität wahrzunehmen und Spiegel zu sein für das, was uns aufgetragen ist.“ Pfarrer Heinrich Weber erinnerte in einem Gebet an die verschiedenen Gaben, die Gott einem jeden geschenkt hat. „Keinem gabst du alles – und keinem nichts.“ So könne gemeinsam am Aufbau eines Reiches der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit gearbeitet werden.
Bildung als ganzheitlicher Auftrag
Anschließend wurden die Leitsätze vorgelesen und an den Stellwänden befestigt. „Wir sind verwurzelt in der Geschichte und Tradition unseres Hauses und achten jeden Menschen als von Gott geliebt“ heißt der erste Leitsatz und es wurde daran erinnert, dass die Ursulinen seit 1691 zum Wohl der jungen Menschen an diesem Ort wirken und viele Mitarbeiter im Geist der heiligen Angela diesen Auftrag fortsetzen. „Wir verstehen Bildung und Erziehung als ganzheitlichen Auftrag und erfüllen diese Aufgaben kreativ und abwechslungsreich“ heißt es im zweiten Leitsatz und die Gaben des Geistes aus dem Korintherbrief untermauerten dies biblisch. „Wir vermitteln Wissen, Können, Herzensbildung und fördern das Miteinander in der Gemeinschaft“ lautet der dritte Leitsatz und in der Deutung war unter anderem zu hören, dass an einem Werk gearbeitet wird und Gottes Geist „in und um uns“ wirkt.
Wertschätzendes Klima, lebensfrohe Atmosphäre
Der vierte Leitsatz heißt „Wir achten in unseren Einrichtungen auf ein wertschätzendes Klima und bemühen uns um eine lebensfrohe Atmosphäre“ und hier wurde durch die Schöpfungsgeschichte auf die Grundlage allen Tuns und Handels im christlichen Menschenbild gesehen: „Es ist gut, wie du bist! Du kannst zum Segen werden.“ Der fünfte Leitsatz „Wir orientieren uns bei unserem Tun an den Herausforderungen der Zukunft und stärken verantwortungsbewusstes Handeln“ beinhaltete eine wichtige Deutung, nämlich das letzte Vermächtnis der heiligen Angela, als sie sagte: „Und wenn es sich gemäß den Zeiten und Bedürfnissen ergeben sollte, etwa neu zu ordnen oder etwas anders zu machen, tut es klug und nach guter Beratung.“ Dies wurde in den 484 Jahren des Bestehens des Ursulinenordens immer umgesetzt und so seien heute die Auseinandersetzung mit dem Glauben, mit Kirche und Politik, die Nachhaltigkeit, Digitalisierung, der Umgang mit den neuen Medien, Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit und Blick auf die Nöte der Zeit ein wichtiges Anliegen.
Verlässliche Gemeinschaft mit bleibender Stärke
„Wir pflegen unsere schulübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung mit der Region“ heißt der sechste Leitsatz und wird auch gedeutet mit dem tragenden Netz des Glaubens in einer verlässlichen Gemeinschaft mit bleibender Stärke und beständigem Halt. Mit einer Bilderpräsentation ließ Geschäftsführer Wolfgang Ernst die 18 Monate schul- und organisationsübergreifendes Arbeiten am gemeinsamen Fundament, am Leitbild Revue passieren. Dabei begrüßte er als Ehrengäste die stellvertretende Landrätin Barbara Unger, Christof Raabe und Christian Gröninger als Mentoren und Vertreter des Katholischen Schulwerkes Bayern, Alexandra Walter als visionäre Umsetzerin und marketingtechnische Begleitung sowie Vorstandschaft und Elternvertreter. Ernst erinnerte, dass es bereits immer schon Leitsätze gegeben habe, aber nicht als gemeinsames Leitbild.
Eltern und Schülerinnen miteinbezogen
Die Projektgruppe habe sich intensiv beschäftigt und es wurde ausgezeichnete Arbeit für die Gemeinschaft geleistet, wobei immer wieder die Schulleiterinnen aber auch Eltern und Schülerinnen miteinbezogen wurden. Seine besondere Würdigung galt Angela Ruff und Marina Maier von der Fachakademie, Emmeram Strohmeier, Barbara Primbs und Nicole Wasinger von der Realschule, Christa Krinner und Ursula Holzapfel als Vertreterinnen des Gymnasiums, Martha Altweck-Glöbl und Ruth Stadtmüller für die MAV und Schwester Judith Reis als Oberin des Klosters sowie den Herren vom Katholischen Schulwerk. Den weiteren Vormittag wurden in Modulen und Workshops die Leitbilder in den einzelnen Einrichtungen intensiv besprochen und mit einem gemeinsamen Mittagessen abgeschlossen. -ih-
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