2023 05 04 Konzert Viel Fairgnügen 0Zehn Jahre ist es nun schon her, dass die Ursulinen Realschule zur ersten FairTrade Realschule Bayerns ernannt wurde. In diesen zehn Jahren ist viel passiert. Begonnen hat alles mit der PAG, der Papier-Arbeitsgemeinschaft, die sich die Umstellung unserer ganzen Schule auf Recycling Papier zum Ziel gesetzt hatte. Inzwischen gibt es einen Nono-Stand, an dem die Mitglieder des Wahlfachs "FairTrade" unter der bewährten Leitung von Emmeram Strohmeier täglich unzählige Waren aus dem fairen Handel anbieten - vom Kokos-Schokoriegel bis zum nachhaltig produzierten Eis eines Milchbauern aus der Umgebung von Straubing. So wurde in den letzten zehn Jahren die stolze Summe von 124.173,34 Euro umgesetzt, was allein schon Anlass genug gewesen wäre, den Geburtstag gebührlich zu feiern. Den Höhepunkt bildete aber ein wunderbarer Abend mit Hubert Treml, der unter dem Motto "Viel Fairgnügen" stand.

Irmgard Hilmer vom Straubinger Tagblatt berichtete:

Es war ein buntes Potpourri an Informationen, Liedern, instrumentalen Möglichkeiten und Dankesworten, das beim Festabend an der 2023 05 04 Konzert Viel Fairgnügen 1Ursulinenrealschule zu hören war. Die große Schulfamilie hatte sich nebst Ehrengästen und Begleitern auf dem 10jährigen “Fairtrade-Weg” in der Aula versammelt. Um zu feiern. Vor zehn Jahren war die Ursulinenrealschule als erste Realschule Bayerns Fairtrade-Schule geworden – und wie Geschäftsführer Wolfgang Ernst von der Ursulinenschulstiftung in seiner Laudatio betonte – ein Aushängeschild für die gesamte Schulstiftung geworden. Ernst erinnerte an 10 Jahre Engagement, 10 Jahre Handel und Verkauf, 10 Jahre Engagement über die Schule hinaus. “Die Auszeichnung 1. Fairtrade Realschule Bayerns ist sehr präsent an der Schule”.

2023 05 04 Konzert Viel Fairgnügen 2Untrennbar verbunden sei es mit einem Namen, der hier unendlich engagiert sei: Lehrer Emmeram Strohmeier. Er habe den Mädels und Kollegen an der Schule gezeigt, wie wichtig es sei “Fairtrade-Produkte” zu bevorzugen, damit in Afrika, Asien oder Lateinamerika Kleinbauern mit ihren Familien gut leben können. Ähnliche Worte fand auch stellvertretender Bürgermeister Werner Schäfer. Er kombinierte Frage und Antwort gleichzeitig, denn mit diesem Engagement könne die Welt nicht gerettet werden. Aber es wird etwas getan: viel für den Klimaschutz, bei der Nachhaltigkeit, für die Menschen zu Beginn der Lieferkette. Es sei leider immer noch eine klaffende Schere bei der Verteilung von Gütern zwischen Reichtum und Armut. “10 Jahre Fairtrade Schule, das ist keine Selbstverständlichkeit” sagte Schäfer und dankte dem Team mit der gleichzeitigen Anregung zum Weitermachen. Eine Festrede kündigte Emmeram Strohmeier an – und zeigte dann auf, wieviele Quadratmeter der kleine Laden Nono hat, welche Öffnungszeiten und dann die Riesensumme von 124.173,34 Euro, die in diesen 10 Jahren umgesetzt wurden. “Mädels, das ist Euer Applaus” betonte er und die Freude über die gesamte Fairtrade-Aktion war ihm ins Gesicht geschrieben. 

Jetzt aber war die Bühne frei für “feel Fairgnügen” mit Hubert Treml und Robert Prill. “Wir bringen Euch auf Temperatur” verkündeten sie und2023 05 04 Konzert Viel Fairgnügen 3 warnten: “Die Begesiterung wird gleich abebben, wenn ihr mitmachen müsst”. Vom ersten Moment an gelang es Hubert Treml souverän und mit witzigen Worten, das Publikum zu fesseln. “Watschi wi, watschi wo, heute bin ich wieder froh” war eines der Mitmachlieder. Sowohl als Sänger und Songwriter, als Autor und nicht zuletzt als Komödiant, strapazierte er das Zwerchfell seiner Zuhörer und brachte die Seelen zum Schwingen. Da wurden einzelne Handwerksberufe „besungen“ und das Publikum fügte ein, was die alles an Werkzeug brauchen – und plötzlich schmuggelte sich der Lehrer in die Reihe. Und der brauchte einen Kaffee. Das Kaffee-Lied für Emmeram Strohmeier zeigte die große Auswahl und „Fair steht dir gut“ war ein neues Lied für die Ursulinen. Zwischendurch gab die Schulband drei Lieder zum Besten. Charmant und gekonnt machte Hubert Treml seine Wortspiele am liebsten in oberpfälzer Mundart, ließ spritzige Songs und witzige Pointen hören. Die Zuhörer dankten mit viel Applaus die Mundartakrobatik, die Wortverdrehungen und die poetischen Aussagen, die allesamt auf höchstem Niveau waren. Viele Lieder handelten über den fairen Handel, wandten sich gegen Rassismus und zeigten „Wir sind bunt“. Gemeinsam bei einem Workshop hatte er mit den Ursulinen-Mädels vom Fairtrade-Team „Land in Sicht“ gemacht, ein selbstgedichtes Lied über Nono, den kleinen Fairtrade-Laden. Und immer wieder wurden einige Strophen gesprochen, denn zum Komponieren einer Melodie war die Zeit zu kurz. „Miteinanda sam stark“ und „Zama sama da Hamma“ ließ dann die Bühne voll werden. Die Schülerinnen besetzten alle möglichen Instrumente. Eine Hommage an die Solidarität des fairen Handels, an die Eine-Welt-Läden und an die „Frau im Alpaka-Pulli“, die so schön „Subsidiaritätsprinzip” sagen kann. “Nimm mich mit” drückte die Sehnsucht nach jemanden aus, der einen mitreißt. Schließlich stellten die Sänger und Musiker auf der Bühne fest: “Unsere Freundschaft, die ist bunt”.

2023 05 04 Konzert Viel Fairgnügen 4Schulleiter Ludwig Erl hatte dann das Schlußwort und er zählte auf, dass von den 10 Jahren Fairtrade-Schule ja zwei Jahre “wegen Corona” quasi keine Einnahmen möglich waren, also könne man den Verkauf auf rund 15.000,-- Euro im Jahr hochrechnen. Lobende Worte erhielt Emmeram Strohmeier, der sich mit voller Kraft einsetze und zeige, wie wichtig es ist, Verantwortung zu übernehmen. Und jeder der mitmacht weiß, dass es auch auf das eigene Engagement ankommt. “Danke lieber Emmeram Strohmeier, dass du uns gezeigt hast, dass man die Welt auch in kleinen Schritten verändern kann”, so seine Worte. Sein Dank galt aber auch noch allen Unterstützern, wie dem Weltladen Mitterfels, dem Förderverein und der Schulstiftung  für die finanzielle Unterstützung, der Schülermitverwaltung für Getränke und Imbiss sowie den Schülerinnen für den Verkauf im Nono-Laden. Für die Gestaltung des Abends erhielten Hubert Treml und Robert Prill ein Dankeschön und “Standing Ovations” vom Publikum.

Text und Fotos: Irmgard Hilmer (Straubinger Tagblatt, 02.05.2023)

 

 

 

 

 

 

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